Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key) by Roberts Nora

Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key) by Roberts Nora

Autor:Roberts, Nora
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2010-04-04T00:00:00+00:00


Es irritierte ihn, dass es ihn so sehr beschäftigte. Er erwartete gar nicht, dass jeder seine Bücher mochte. Eine schlechte Rezension oder ein mürrischer Leserbrief verletzten ihn schon lange nicht mehr.

Er war nicht so ein sensibler Künstler, der bei der leisesten Kritik zusammenbrach.

Aber dass Dana sein Werk so geringschätzig abtat, wurmte ihn.

Jetzt war es sogar noch schlimmer, dachte Jordan, während er grüblerisch aus dem Schlafzimmerfenster blickte. Sie hatte ihre Ablehnung so nett verpackt. Es wäre leichter für ihn gewesen, wenn sie beißende, unqualifizierte Kommentare über sein Talent abgegeben hätte, statt ihm liebevoll und freundlich den Kopf zu tätscheln.

Er schrieb Thriller, oft mit einem Hauch von etwas anderem, aber sie tat seine Romane als abgedroschene kommerzielle Unterhaltung ab, die lediglich die Massen ansprach.

Damit hätte er noch umgehen können, wenn sie in Bezug auf Bücher elitär und versnobt gewesen wäre, aber das war sie nicht. Sie liebte Bücher einfach. Ihre Wohnung quoll über von Büchern, und in den Regalen befanden sich unzählige Genreromane.

Allerdings war ihm aufgefallen, dass darunter kein einziger von Jordan Hawke war.

Was wehtat.

Er hatte sich lächerlich gefreut, als er ins Schlafzimmer zurückgekommen war und sie am Schreibtisch sitzen sah. Es hatte so ausgesehen, als ob sie aufrichtiges Interesse am Aufbau seiner Story gehabt hätte.

Aber es war nur Neugier gewesen. Mehr nicht.

Na ja, er sollte sich besser keine Gedanken darüber machen, sagte er sich. Einfach verdrängen und weg damit.

Sie waren wieder ein Liebespaar, und dafür dankte er Gott. Und sie waren hoffentlich ebenfalls auch auf dem besten Weg, wieder Freunde zu werden. Er wollte sie nicht verlieren, weder als Geliebte noch als Freundin, nur weil er es nicht verwinden konnte, dass sie seine Bücher nicht mochte.

Sie wusste ja gar nicht, was es ihm bedeutete zu schreiben. Woher sollte sie es auch wissen? Natürlich wusste sie, dass er das immer gewollt hatte, aber dass es so lebenswichtig für ihn war, konnte sie nicht ahnen. Er hatte es ihr ja nie gesagt.

Er hatte ihr vieles nicht gesagt, musste er zugeben.

Seine Arbeit, ja. Er hatte sie oft gebeten, etwas zu lesen, was er geschrieben hatte, und es hatte ihn natürlich gefreut und befriedigt, wenn sie es gelobt hatte. Ihre Meinung über die Story war stets interessant gewesen.

Und eigentlich war ihm ihre Meinung am wichtigsten gewesen.

Aber er hatte ihr nie gesagt, wie sehr er sich danach sehnte, etwas aus sich zu machen. Wie sehr er es brauchte, als Mann und als Schriftsteller jemand zu sein. Für sich selber und natürlich auch für seine Mutter, weil es für ihn die einzige Möglichkeit war, ihr zurückzugeben, was sie für ihn getan hatte.

Aber das hatte er Dana nie erzählt, das hatte er niemandem erzählt. Diesen ganz persönlichen Kummer, das übermächtige Schuldgefühl und das verzweifelte Bedürfnis hatte er mit keiner Menschenseele geteilt.

Und jetzt würde er es endgültig abhaken und sich auf das Neue, das vor ihm lag, konzentrieren.

Nicht nur sein Romanheld versuchte, etwas besser zu machen.



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